Wo komme ich her

Aufsatz eines zehnjährigen "Lovisa", der mit 4 Jahren nach Deutschland auswanderte.
Schulaufsatz: Schule zur Integration der italienischen Sprache und Kultur, Konsulatsbezirk Saarbrücken

   

Cavasso Nuovo, mein Geburtsort und der meines Vaters, liegt in Friuli.

Cavasso Nuovo, Runcis und die Voralpen

 
  Friuli ist eine Region im Norden Italiens, die im Osten an Slowenien, im Norden an Österreich und im Westen an die italienische Region Venezien grenzt. Natürliche Grenzen bilden im Norden die Alpen und im Süden die Adria.
 
die Meduna
 
 

Die wichtigsten Flüsse sind die Meduna, der Tagliamento, der auch der längste Fluss Friulis ist, die Cellina und die Levenza.
Im Sommer kommen zahlreiche Touristen an die Strände der Adria. Die berühmtesten Strände sind in Grado, Lignano Sabbiadoro, Bibione und Trieste zu finden. Trieste ist auch die Hauptstadt Friulis. Während des Winters kommen auch viele Touristen in die Carnischen Alpen zum Skifahren. Friuli hat circa 1,5 Millionen Einwohner und eine Fläche von circa 8000 Quadratkilimetern.

In greifbarer Nähe

 

Die Region lebt von der Landwirtschaft, der Industrie und dem Turismus. Die Landwirtschaft bringt viel Geld durch den Weinanbau, den Anbau von Mais und Obst und durch den "Schinken von San Daniele". Die friulanische Industrie exportiert viele Dinge in die ganze Welt, wie die Elektrogeräte der Rex von Pordenone und die Produkte der Messerstadt Maniago.

Die Füße meines Onkels und der beste Wein

 
 

Ein großer Teil Friulis wurde 1976 durch ein Erdbeben zerstört. Mein Heimatort Cavasso Nuovo, der im Zentrum Friulis in der Provinz Pordenone liegt, wurde damals zu 80% zerstört. Die älteren Leute sagen, daß Cavasso bereits um 1600 zum ersten Male zerstört wurde und daß man es danach "Cavasso NUOVO" nannte. Nuovo bedeuted "NEU". So wurde auch dieses Mal alles wieder neu aufgebaut.

   
 


La borgata Runcis

 
Blick ins Tal

 
 


 

Der kleine Ortsteil Runcis, wo mein Vater geboren und aufgewachsen ist, ist der Ursprungsort der LOVISAs. Vor einigen Hundert Jahren hießen die Lovisas "Luisa" und kamen aus Poffabro nach Cavasso und insbesondere nach Runcis. Von da an änderten sie ihren Namen um sich von den Verwandten jenseits der Berge zu unterscheiden.

 
    Es ist auch möglich, dass die Lovisas zur Zeit der grossen Nord-Süd-Völkerwanderung aus Skandinavien in das Gebiet der Alpen kamen.
 
 
    In den vergangenen Jahrhunderten gehörten fast alle Länder um Cavasso der Familie des Conte Polcenigo, der in einem Schloss wohnte. Jedes Jahr bezahlten die Leute von Cavasso dem Conte die Pacht für das Land mit seinen wenigen Erzeugnissen wie Schafen, Wein und anderen Dingen.
 
  Viele arbeiteten auch als Waldarbeiter wie mein Opa Giovanni, der zu den glücklichen gehörte, die in Italien bleiben konnten und später eine Arbeit in einer der vielen Messerfabriken in Maniago fand.
Mit dem Fortschritt der Industrialisierung wanderte jedoch von jeder Familie jemand aus um hauptsächlich in der Gastronomie zu arbeiten und um den berühmten Terrazzo herzustellen. Sie zogen bis Nordeuropa, nach Nord- und Südamerika und bis nach Australien.

   



Emigration der Italiener von 1876 – 1976

 


Meine Urgroßmutter aus Runcis mit meiner Großmutter und Großtante in Lebach, Saarland. Luisa Bernardon, ausgewandert von Runcis nach Lebach im Jahre 1896.

 
Die Familie meines Urgroßvaters 1890 in Berlin Schöneberg
 



 
Ellis Island - Die Freiheit in Aussicht
 


Auch Musiker wanderten nach Argentinien aus

 

Italienische Einwanderer in Australien im 19. Jahrhundert Italienische Einwanderer heute in Fremantle


Im Weißen Haus hat auch mein Großonkel Terrazzo verlegt



  Wenn ich zu meinen Großeltern in Ferien fahre, treffe ich Menschen aller Nationalitäten, die ihre Verwandten in Italien besuchen. Sie kommen mit dem Zug, dem Auto und dem Flugzeug.
Vielleicht sind auch ihre Urgroßeltern zu Fuß bis nach Deutschland ausgewandert wie der Opa meiner Mutter?
 

 

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